Es rülpst der Elch im Abendlicht,
er hat die Müh – er hat die Gicht.
So rülpst er langsam ganz in Ruh –
da sieht er plötzlich eine Kuh.
Diese mit dem Euter winkt,
der Elch nun mit der Fassung ringt.
Doch da er hat die böse Gicht,
reicht es zum Rüberhüpfen nicht.
Dazwischen nämlich steht ein Zaun,
den hat der Bauer hingehaun.
Der wußte schon, warum und wo,
jetzt wird der Elch erst recht nicht froh.
Doch die Kuh ist gar nicht dumm,
geht um den Holzzaun außen rum.
Dort wurde glatt ein Pfahl vergessen,
vielleicht wurd’ er auch aufgefressen –
in steter Müh, mit viel Geschick,
von einem Biber, klein und dick?
So steht vorm Elch nun diese Kuh
und fragt den Elch: “Sind wir per Du?”
Doch dieser grunzt vor Schmerzensgicht,
da sagt die Kuh: “Na gut, dann nicht” –
und trabt zurück auf ihre Wiese,
jetzt kriegt der Elch erst recht ‘ne Krise.
Er grölt ganz laut, das Herz bleibt stehn –
jetzt wird er aus der Elchwelt gehn!
Die Kuh gab ihm also den Rest,
seitdem spricht man von dem ‘Elchtest’.
© Kay Fischer, 2007/2010