Aus Rüsselsheim, das ist bekannt,
kam der allererste Elefant.
Doch mit vier Beinen und zwei Ohr’
kam er sich doch recht seltsam vor.
Und dieser Rüssel im Gesicht,
ihn dort zu tragen schien wohl Pflicht?
Und außerdem, ja das ist Fakt:
War er zudem noch splitternackt!
So ging er dann zum Bürgermeister
von Rüsselsheim – oh Gott, wie heißt er?
Den Namen hat er längst vergessen,
sein Tag bestand ja nur aus Fressen!
Doch egal, jetzt war er da
beim Bürgermeister ‘Großpapa’,
um ihn zu fragen, was ihn geritten
und nach welchen guten Sitten
man so auszusehen habe,
es sei doch wirklich keine Gabe,
dieser Rüssel im Gesicht –
nein, das ging nun wirklich nicht.
Doch der Typ, der vor ihm saß
gerade seine Zeitung las.
Und als er diese schließlich senkte,
jetzt endlich Aufmerksamkeit schenkte –
da sah der Elefant im nu:
Vor ihm saß ein M a r a b u!
Dieser Vogel – Schreck, oh Graus –
sah ja furchtbar häßlich aus:
Langer Schnabel, kahle Stirn,
hier und da ein Haar wie Zwirn,
lange Beine, Augen klein …
das soll der Bürgermeister sein?
Da ging der Elefant nach Haus.
Er sah doch ganz passabel aus.
Denn auf irgendeine Weise
hat schließlich jeder (Körper) eine Meise …
© Kay Fischer 2011