Die Welle

Ne Welle schwamm nach Sansibar
sie fand es da ganz wunderbar.
Dann schwamm sie zu dem Nordpol bald –
doch da war es ihr zu kalt!

Europa war ihr nächstes Ziel
sie versprach sich davon viel,
doch ihr kam’s dort spanisch vor –
also gings nach Equador.

Doch sie reiste stets alleine
diese Welle, diese eine.
Also kam sie angeschlichen
um sich zu verehelichen.

Petrus daher schnell entschlossen
eine zweite Well’ gegossen.
Er schwappte sie ins Meer hinein –
nun war die Welle schon zu zwei’n.

Irgendwann, so konnt’ man lesen
waren es dann drei gewesen.
Viere, fünfe – bald schon zehn
konnte man im Meere seh’n!

Sie vermehrten sich wie Hasen
um dann über’s Meer zu rasen!
Bald schon hatte jede Welle
an jeder Stelle eine Delle!

Alles tobte kreuz und quer
durch das aufgewühlte Meer.
“Petrus, iss mal ‘ne Salami!”
“Geht nicht! Draußen wütet ein Tsunami!
Ach hätte ich das bloß gelassen,
immer diese Wassermassen!”

Petrus sprach: “Jetzt macht mal Pause
mit der riesengroßen Sause!”
Schließlich wurd’n die Wellen müde –
was für eine Attitüde …

Petrus sprach: “Jetzt geht beiseite!”
Und die Well’n suchten das Weite.
Petrus sprach: “Das find ich gut.
Das heißt ab jetzt ‘Ebbe und Flut’!”

© Kay Fischer 2013