Ein Schwan im Park

Zu dieser Zeit, vor einem Jahr,
wurd’ sie von uns gesehen.
Sie war schneeweiß und wunderbar,
um uns war es geschehen.

Sie hat den ganzen Park entzückt,
die jungen und die alten.
Nach vierzig Jahr’n war es geglückt,
wir wollten sie behalten.

Weißer Flaum und Löwenzahn,
bei Regen, Wind und Sonne.
Enten, Küken und ein Schwan,
die Ruhe war die Wonne.

Frühling, Sommer – bis Oktober,
schwamm sie in unserem Teich.
Dann nahm sie jemand in den Schuber,
fortan war alles gleich.

Schwänin Rosie, danke dir
für diese schönen Tage.
Du bist schon lange nicht mehr hier,
auf dass ich es ertrage …

Du lebst am Wannsee, irgendwo,
uns trennt wohl nur ein Hügel?
Wir hoffen, du bist immer froh,
denk’ dran, du hast ja Flügel …

© Kay Fischer 2016